Das Heiligenhäuschen

"Müschenbach d. 11. März 1898

bei versammelter Gemeinde...  wurde von seiten des Kirchenvorstehers Christ Dörner II der Antrag vorgebracht ob nicht die Gemeinde gewillt sei den Kath. Mitbürgern im Disktrikt Hofberg am Wege nach Marienstatt... Ruth abgeben zu wolen zur Errichtung eines Missionshauses mit Kreuz anläßlich der Mission am 8. Mai in Marienstatt. Es wurde dieser Antrag von den Gemeindebürgern welche vollzählig in 2/§ anwesend waren einstimmig genehmigt.

 

Das Land bleibt Eigentum der Gemeinde jedoch wird den Katholiken das recht eingeräumt das Kreuz für Immer für Sie und Ihre Nachkommen zu errichten und den nöthigen Rahmen dafür absteinen zu lassen und als Servität ins Stockbuch einzutragen zu lassen."


Die Ausführungen der Gemeindeversammlung wurden von Bürgermeister Dörner sowie den Vorstehern Pritzer, Schneider, und Klein unterschrieben.


Sofort machte man sich an die Arbeit, und war schon zwei Monate später mit dem kleinen Bauwerk kurz vor der Vollendung.

Am 17.5.1898 fand die Einweihung durch Herrn  Pater Theobald (Schiller) statt; er wurde in feierlicher Prozession in Marienstatt abgeholt. Vor und nach der Einweihungsfeierlichkeit sangen die Schulkinder Lieder. Nachdem Herr Pater Theobald eine herzliche Ansprache an die Ortsbewohner gehalten hatte, wurde die Feier mit dem Lied "Der am Kreuz ist meine Liebe" geschlossen.


Das Heiligenhäuschen erlebte jahrzehntelang eine entsprechende Verehrung. An besonderen Feiertagen wurde es mit Blumen geschmückt. Oft brannte ein Kerzenlicht darin. 

Im Jahre 1981 wurde die herliche Holzstruktur des Christuskorpus, die dick mit Farbe übertüncht war, von Hans Menzel wieder freigelegt. 1987 ließ die Gemeinde die Außenanlage erneuern.

Das Heiligenhäuschen im Jahre 1989      Foto: Bernd Schneider